Sonntag, 11. Mai 2014

Probier's mal mit Disziplin...

Moin Leute!

Dass man nicht immer mit dem Diabetes-Monster kämpfen muss, sondern sich auch ab und an frei nehmen darf, haben wir inzwischen geklärt. Dass man sich trotzdem ausreichend damit beschäftigen sollte, gerade in Zeiten, in denen es nicht so gut funktioniert, auch - zumindest, wenn man sich nen Funken um seine eigene Gesundheit schert.
Und obwohl ich den Diabetes voll in meinem Leben akzeptiert habe, habe ich manchmal meine Schwierigkeiten damit, ausreichend Disziplin für mein Diabetes-Management aufzuweisen.
Gerade weil ich aktuell keinen geregelten Alltag und dazu in zwei Städten gleichzeitig lebe, tritt das disziplinierte Umgehen mit den Werten öfter in Vergessenheit. Dazu kommt, dass ich nach wie vor in einer leichten Remissionsphase bin und das, was gestern genau richtig war, heute zu viel Insulin sein kann - ich spritze also nach wie vor sehr vorsichtig. Die "Rechnung" dessen habe ich am letzten Freitag in meiner Diapraxis bekommen.
HbA1c 8,1.
Und ja, obwohl die Bedeutung dieser Zahl von vielen Faktoren abhängt und die Zahl ALLEIN betrachtet nicht wirklich eine große Aussage hat, ärgert mich natüüürlich die Acht vor dem Komma. Weil ich weiß, dass da viele Schwankungen mitgespielt haben und ich den BZ häufig bewusst etwas höher hielt. Und ich weiß, dass ich trotz meiner aktuellen Situation dennoch wieder ein wenig mehr Disziplin in die Sache kriegen muss, um die großen Schwankungen zu verhindern, um Muster zu erkennen, um ein wenig mehr Routine reinzukriegen.
Ihr wisst, ich bin großer Fan von mySugr, einer App mit der man ein virtuelles Blutzuckertagebuch führen kann. Dennoch habe ich mich jetzt dazu entschieden, dass ich mich erst einmal einige Zeit zum Tagebuchschreiben von Hand zwingen werde. Erstens, weil ich noch nie ein schriftliches Tagebuch geführt habe und zweitens, weil ich glaube, dass ich so mein Diabetes-Management etwas auf Zack bringen kann.
Tagebuch der Wahl wurde übrigens folgendes (s.Bild), weil ich dort alles auch grafisch eintragen kann und mir das wichtig war.

Führt ihr schriftliches Tagebuch oder seid ihr mittlerweile komplett zu den Apps oder Softwares gewechselt? Glaubt ihr, dass mich das mehr motivieren kann?

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2 Kommentare:

  1. Hallo Tine,

    seit ich meine Pumpe habe, führe ich kein handschriftliches Tagebuch mehr. Mit der Pumpe ist das für mich viel vollständiger, da sie ja bei Verwendung des Bolusrechners schon fast alles Wesentliche automatisch protokolliert. Die Daten lese ich momentan täglich aus. Das ist genauso Routine wie das tägliche Abrufen meiner Emails. Die Pumpendaten exportiere ich dann nach Sidiary. Die Software habe ich schon vor der Pumpe genutzt.

    Der Vorteil besteht für mich ganz klar in der Möglichkeit die Daten grafisch auswerten zu können. Damit kann man sehr schön sehen, ob es gewisse Muster gibt oder Probleme, an denen man gezielt feilen kann. Ein weiterer Pluspinkt von SiDiary ist für mich, dass es das auch als App für mein Smartphone gibt, mit der ich ganz easy unterwegs Einträge und Bemerkungen etc. festhalten kann. Z.B. wenn ich Sport mache. So sind der Zeitpunkt der Aktivität, die Art, die Dauer, die Intensität und evtl. Sport BEs gleich mit protokolliert. Mein Gewicht und hin und wieder auch den Blutdruck protokolliere ich damit ebenso. Und wenn irgendwann einmal die KK oder wer auch immer Tagebücher haben möchte, dann kann ich diese absolut einfach und vor allem paperless für jeden gewünschten Zeitraum generieren.

    Ich bin eigentlich froh, dass ich kein handschriftliches Tagebuch mehr führe. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für dich hilfreich ist, selbst wenn es nur dazu dient die ganze Angelegenheit nochmal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und Routinen zu durchbrechen, die eine optimale Führung der Therapie behindern. Ich denke, am wichtigsten ist es immer in der Lage zu sein, sich auf neue Situationen einzustellen und die geeignetsten Mittel zu wählen, um die Situation in den Griff zu bekommen.

    LG
    Stefan

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  2. Hallo Tine,
    ich setze als Typ I Diabetiker die ICT ein und nutze derzeit die diabetesconnect - Software zur Dokumentation, wenn auch nicht immer durchgehend. Was mich sowohl an der Tagebuchform schriftlich, als auch bei den Online - Tagebüchern stört, ist die fehlende Möglichkeit, Sport mehr in der Detailtiefe zu dokumentieren. Das ist gerade für jemanden, der etwas engagierter Sport treibt, unvorteilhaft. Ich führe neben dem Diabetestagebuch auch ein Sporttagebuch, genauer gesagt, mit Trainingssoftware Trainingstagebuch.org, wo ich Daten, wie HF, Dauer, Geschwindigkeit über Fahrradcomputer auslese, oder Werte manuell eingebe. Genau genommen ist das doppelte Buchführung, wenn ich dann auch noch im Diabetestagebuch, Sportdaten hinzufüge. Handschriftliche Aufzeichnungen lassen dafür noch weniger Spielraum.
    Ideal würde ich es finden, wenn man über Software - Connectoren die Daten zu einer Gesamtsicht vereint. Das hat den Vorteil der einfachen Buchführung mit intelligenter Softwareunterstützung. So gibt es dann ein besseres Gesamtbild. Ich sehe z.B. Meine BZ vor dem Start, sehe die Belastung in Form der HF, kann daraus aerobe anearobe Belastungen ableiten, habe weitere BZs zum Vergleich, kann aufgenommene Zusatz BEs vergleichen mit der umgesetzten Leistung usw. Bei anderer kommerzieller Software geht man diesen Weg auch, sicher muss er natürlich sein.

    Grüße aus Hamburg,
    Arndt

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