Mittwoch, 8. Februar 2017

Bewussteres Essen und Leben - 12 Punkte

Wir sind bereits schon lange im neuen Jahr angekommen. Na, wen von euch hat der Alltag schneller eingeholt, als ihm lieb ist? Wer isst in der Mittagspause seinen #saddesklunch wieder alleine vor dem Bildschirm, während die Arbeit weiterhin die Aufmerksamkeit braucht? Wer nimmt schon wieder den Fahrstuhl statt der Treppen?
Wer meinen letzten Post (den mit der Gif) aufmerksam gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass ich im Moment zwar meine Diabetestherapie ganz allgemein verbessern konnte und mich über bessere Werte freuen darf (alles hart erarbeitet), aber sich das natürlich auch an der Lieblingsjeans bemerkbar macht. Wer nämlich lange Zeit mit eher bescheidenen Werten zu kämpfen hatte, verliert schneller an Gewicht, als er "Milchbrötchen" sagen kann. Und wenn's mit den Werten dann endlich wieder klappt, holt der Körper sich alles im Eiltempo zurück - und oft noch mehr, das berühmte Polster für schlechte Zeiten, ihr kennt das sicher.

Deswegen mache ich mir im Moment mal wieder sehr viele Gedanken um meinen Alltag und meine Ernährung (Oh, wie kann man ein Thema so lieben und gleichzeitig so hassen?). Denn wie ich schon im letzten Post schrieb: Egal, wie okay du mit dir selbst bist, wie body-positiv du dich durchs Leben kämpfst, wie sehr du versuchst, ein gutes Beispiel für andere zu sein: wenn die Lieblingshose kneift, ist das alles ganz schnell Nebensache. Denn schließlich ist es genau diese eine Hose, die immer, immer, immer so gut passte und die so natürlich nicht mehr hergestellt wird.

Viele Bücher habe ich über die Jahre schon zu dem Thema gewälzt und auf zu vielen Seiten im Internet recherchiert. Ich glaube nicht an Diäten und kurzfristige Erfolge oder ominöse Tipps um schneller Fett zu verbrennen. Schon gar nicht, wenn eine Diät mir Lebensmittel verbietet oder vorschreibt. Ich glaube an ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst und wenig bis keinen tierischen Produkten, wenn dann soweit es einem möglich ist von guter Qualität. Ich glaube an bewusstes Essen und bewusstes Leben. Ich glaube nicht an Verbote. Ich möchte keine Kalorien oder Punkte zählen. Schließlich ist das Thema Essen dank Diabetes sowieso schon mit zählen und Bewerten vergiftet. Und inzwischen gibt es auch genügend Studien zu all diesen Themen, die mich in meinem Glauben bestätigen.

Was mache ich also jetzt? Ich habe bemerkt, dass ich mich mit der Zeit, obwohl ich bessere Werte habe, vom bewussten Essen und Leben im Alltag ein wenig entfernt habe, und da können mir vielleicht viele von euch zustimmen. In der heutigen Zeit sitzt man halt mittags mal mit dem Handy über dem Schreibtisch-Mittagessen, rennt von A nach B, während man schnell den Snack in sich reinstopft oder vergisst, genügend Wasser zu trinken. Und ich habe jetzt entschieden, mich dem bewussten Essen und Leben wieder mehr zu widmen, um wieder ein besseres Gefühl für all das zu erlangen.

Es sind eben am Ende jeden Tages die kleinen Dinge, die ich mir aber doch oft im Alltag bewusst machen muss. Jeden Tag wieder. Die aber am Ende einen kleinen Unterschied machen können. Ich habe nachfolgend 12 Punkte versammelt, die euch alle bekannt sein dürften. 12 Punkte, die die meisten von uns im Alltag vielleicht oft ignorieren oder vergessen oder für die schlichtweg keine Zeit im stressigen Alltag ist. 12 Punkte, die wir uns immer wieder bewusst machen sollten. Denn du bist nicht nur, was du isst, du bist auch, wie du isst:

1. Regelmäßig essen, keine Mahlzeiten auslassen
Hunger macht unproduktiv und grummelig, der Körper schaltet auf Sparflamme und das Gehirn kann nicht richtig arbeiten. 

2. Saisonal und regional bevorzugen, die eigene Geschmacks-Palette vergrößern
Kauf mal ein Gemüse, mit dem du noch nie oder selten gekocht hast und experimentiere mit neuen Geschmacksrichtungen. Kulinarische Langeweile führt zu ungesundem Essen.
Grade zum Beispiel haben Feldsalat, Grünkohl, Schwarzwurzeln, Radicchio, Rosenkohl, Rote Beete, Steckrüben und Porree Saison.

3. Frühstück wie ein König

4. Nicht hungrig einkaufen, einen Einkaufszettel schreiben und sich daran halten

5. Mahlzeiten selbst zubereiten. Weniger Zusatzstoffe und Fertigessen. Wer unter der Woche keine Zeit hat, macht am Wochenende Meal-Prep. Mit 1-2 Stunden Vorbereitung kann man das Essen für eine ganze Woche vorbereiten.

6. Immer am Tisch essen. Keine Ablenkungen, denn die führen dazu, dass wir unser Sättigungsgefühl nicht spüren können und mehr essen, als wir benötigen. Kein Handy, keine Zeitung, kein Fernseher, kein Laptop. 

7. Gut und viel und langsam kauen. 

8. Viel Wasser trinken und das den ganzen Tag über. Eigenes Körpergewicht durch 30 ist etwa eine angemessene Menge pro Tag. Wer Wasser nicht mag, trinkt ungesüßte Tees oder macht sein Wasser schicker mit ein paar Zitronenscheiben und Minze, Gurke oder ähnlichem.

9. Treppe statt Fahrstuhl. Jeden Tag ein paar Schritte mehr gehen, weiter weg parken, eine Haltestelle früher aussteigen. 

10. Immer einen guten Snack in der Tasche haben, damit du bei plötzlichem Hüngerchen nicht gezwungen bist, dir Mist im Kiosk zu kaufen.

11. Vielfältig, verschiedenes und in angemessenen Portionen essen. Mehrere kleine Portionen führen am Ende auch zu sattem Gefühl. Es ist, als würden wir zu Hause "3-Gänge-Menü" spielen. Eintönigkeit führt zu Langeweile führt dazu, dass wir anders befriedigt werden müssen: nämlich mit Masse.

12. Mit allen fünf Sinnen essen. Riechen, schmecken, sehen, fühlen, hören. Genießen.



1 Kommentar:

  1. Settigungs.., nein, Sähtigung... auch nicht... ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie man Sättigungsgefühl schreibt, was insbesondere abends meinen Werten natürlich nicht gerade hilft. Durch deine logischen Tipps werde ich mal daran zu Hebeln versuchen! Danke für deine tollen Beiträge. Ich verfolge deine Seite, seit ich vor 2 Jahren meine Diagnose bekam und hab' schon so viel von deinen Erfahrungen und positiven Zusprachen profitiert!

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