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Mittwoch, 13. November 2013

#dedoc Blogparade zum WDD - Bin ich Teil der drittgrößten Bevölkerung der Erde? Teil eines großen Ganzen?

Moin Leute!

Spätestens seit dem ich mitbekommen habe, dass der Verlag, bei dem ich momentan arbeite, in Indien ein eigenes Diabetes-Magazin für die vielen dort ansässigen Diabetiker (vor allem Typ 2) herausbringt, hab ich es auch verstanden: "Wir" sind anscheinend viele. Es folgt ein Gedankenwirrwarr zum Thema Diabetes Typ 1 und Typ 2.

Zum Weltdiabetestag dieses Jahr gehen überall die Plakate herum... Diabetes als drittgrößte "Weltbevölkerung" der Erde. Irgendwie unfassbar.

Dass es sich dabei kaum um Typ1er handelt, da diese nur einen minimalen Prozentsatz der Diabetiker weltweit stellen, wenn auch wachsend, steht nirgends. Und somit sind Typ 1 und Typ 2 doch nach außen hin zum WDD wieder für alle das Gleiche, etwas, was "uns" ja eigentlich oft nicht gefällt.
Auch das Programm zum WDD ist unter einem Dach, Vorträge zu Typ 1 und Typ 2 finden ohne weitere Kennzeichnung statt. Welche Themen gehen uns alle etwas an, welche Themen sind speziell? Ich als Neuling kann da noch nicht filtern, ich bin froh, wenn ich mich langsam weiter an meinen Typ 1 rantasten kann...

Aber was wollen "wir wenigen Typ1er" eigentlich?
Ständig lese ich in Blogs und auf Foren von Namensänderungen dieser "Krankheit", man will sich eindeutig von den Typ2ern abgrenzen, nicht mit einem Typ2er verwechselt werden und sich nicht dauernd neu für das Stück Kuchen erklären.
Das ist nämlich anscheinend immer das Schlimmste.
Wollen wir das? Sind Typ 1 und Typ 2 sich tatsächlich so verschieden, dass "uns" eine reine Typisierung uns nicht ausreicht? Oder geht es hier doch eher um "andere" und ihre Reaktion auf den Satz: "Ich habe Diabetes."?

Ich weiß es nicht, ehrlichgesagt, ich habe dazu (noch) keine Meinung, lese nur oft solche Diskussionen mit. Viele Typ1er kämpfen glaube ich wirklich damit, von anderen erstmal Reaktionen a la "Oh, dann darfst du ja jetzt gar nichts mehr essen!" zu bekommen und als selbst Schuld an der Krankheit dargestellt zu werden.
Mir ist das eigentlich egal, ich erkläre mich (zumindest noch) gerne.

Und trotzdem, wenn ich auf die Plakate schaue und lese, dass Diabetes die drittgrößte "Weltbevölkerung" der Erde stellen soll, sehe ich darin nicht mich, oder euch, ich sehe da Typ2er. Bin ich daran Schuld, oder das Plakat, oder warum sehe ich mich da nicht?

Leute, ich war schon lange nicht mehr so verwirrt über ein Thema:
Auf dem Plakat zum WDD sehe ich mich einfach nicht. Und euch auch nicht.
Trotzdem, es ist mir eigentlich egal, ob Typ 1 und Typ 2 von anderen in einen Topf geworfen werden, es kann sich ja nicht jeder auskennen. 
Dennoch fehlt mir manchmal ein klarer Schnitt, oder vielleicht kenne ich mich dafür mit Typ 2 noch zu wenig aus und es ist sich doch alles ähnlicher, als gedacht?
Ich weiß es nicht. Ich wollte euch nur meine Verwirrtheit dem Plakat des diesjährigen WDD gegenüber klar machen. Oder hab ich euch jetzt auch verwirrt?

Verwirrung beiseite, zurück zum Anfang: Wir sind viele. Selbst wenn die Typ1er nur einen kleinen Prozentsatz der Diabetesweltbevölkerung stellen, sind wir aktiv und froh, wollen "uns" kennenlernen und zusammen unterwegs sein.
Deshalb vernetzen wir uns, und das ist toll so.
Seit März 2013 habe ich Diabetes Typ 1. Seit April 2013 blogge ich regelmäßig darüber. Seit Mai gehe ich regelmäßig zu Stammtischen. Ich habe seit dem viele tolle Typ1er kennengelernt, habe mich selbst besser kennengelernt und es geschafft, der Krankheit meistens positiv gegenüber zu stehen und sie zu akzeptieren, weil wir viele sind und weil wir uns nicht verstecken.
Und genau deswegen zelebrieren wir dieses Jahr zusammen den Weltdiabetestag, meinen ersten Weltdiabetestag, an dem wir alle irgendwie Teil von irgendwas sind :)






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Das war mein Beitrag zur #dedoc Blogparade 2013.
Auch andere, die Teil dieses Ganzen sind, haben was geschrieben :) Das war nämlich der Startschuss zum OpenBlog von dedoc  ->>> dedoc.de/openblog



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