Hello again, Welt!
Nun bin ich schon gut einen Monat Typ1-erin und eigentlich geht es mir soweit ganz gut. Ich komme mit dem Spritzen der festgelegten Einheiten klar, mittlerweile klappt sogar das BZ-Messen endlich richtig gut.
Ein neuer Aspekt soll jetzt so langsam dazu kommen, der mir aber noch ein wenig Sorgen bereitet. Broteinheiten oder Kohlenhydrateinheiten (hab mich noch nicht entschieden) berechnen.
Beim letzten Besuch bei der Beraterin hat sie meine Faktoren ganz grob über den Daumen angepeilt.
Morgens 2, mittags 1,75 und abends 1. Soll ungewöhnlich sein, sagte sie, aber ist dann wohl so.
Und ich solle ab jetzt immer öfter mal die Einheiten versuchen zu berechnen, danach dann spritzen und schauen, wie es sich auswirkt. Experimentieren.
Ein wenig fühl ich mich damit schon ins kalte Wasser geworfen, aber bei dem DM geht es ja sowieso immer ums Experimentieren am eigenen Körper, also wird das schon ok sein so.
Was mich wirklich etwas bedrückt, ist, dass Kohlenhydrate plötzlich Zahlen bekommen haben. Und sobald etwas Zahlen bekommt, wird man sich dessen bewusster. Plötzlich haben Kohlenhydrate einen schlechten Beigeschmack. "Was? Eine mittelgroße Banane hat 2,5 BE?! Eine Pizza hat schnell mal 12 BE?! Eine Portion Müsli kann schnell mal mit 5 BE berechnet werden?!" Plötzlich klingt alles schlecht und ungesund, und die Kohlenhydrate wirken wie Schurken aus einem Comic, nur weil sie jetzt Zahlen haben. Ich muss mich wirklich momentan überwinden, nicht immer ein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich etwas mit KH esse, vor allem, wenn ich dazu viele IE spritzen muss.
Aber halt - das muss echt aufhören. Solange ich mich ausgewogen ernähre, ist das alles gut und richtig so.
Ich hoffe, dass ich bald an einer Schulung teilnehmen kann und der Wahnsinn dann langsam ein Ende nimmt und ich mich daran gewöhne.
Was ich aber noch erwähnen muss, ist, dass mir doch auch schon viel schlechtes Gewissen in manchen DM-Foren eingeredet wurde, wenn ich nur verschiedene Themen durchlese (nicht mal dazu schreibe!)! Manche führen sich wirklich so auf, als ob der Genuss am Essen völlig beiläufig geworden ist und es nur um so wenig wie möglich BEs im Essen geht. Zu dieser Einstellung beigetragen hat aber mit Sicherheit auch die falsche Diabetes-Therapie von vor 10, 20 Jahren.
Das ist wirklich schade, denn heutzutage können wir ja alles essen!
In ein paar Wochen treffe ich meine Beraterin wieder und fordere definitiv eine Schulung. Muss ja irgendwann mal anfangen zu lernen. Und die Broteinheiten sind ja noch nicht das Ende vom Lied. Dann kommen irgendwann noch Faktoren wie die Fett-Protein-Einheiten dazu... Ich sags euch, in nicht allzu langer Zeit bin ich ein Nährwert-Lexikon!
Und solange ich noch kein Nährwert-Lexikon bin, kann ich euch
dieses in Buchform empfehlen, wie es mir schon die liebe
Mila oder meine Diabetesberaterin empfohlen haben! :) (Das Buch habe ich mir selbst gekauft.)
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Eines Tages werde ich alles, was in diesem Buch steht, wissen ;) |
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PS: Broteinheiten oder Kohlenhydrateinheiten? Wie entscheidet man sich da? Was macht mehr Sinn?