Montag, 13. Februar 2017

Naja, zaubern können wir noch nicht

Vorletzte Woche war es soweit - nach fast vier Jahren mit meinem NPH-Basalinsulin habe ich ein neues Basalinsulin bekommen. Das kam so:

Im Moment treffe ich mich sehr regelmäßig mit meiner Diabetesberaterin. Ziel ist es, meinen HbA1c nach einer eher schwankenderen Phase wieder zu halten und dann irgendwann wieder zu verbessern. Schritt für Schritt. Deswegen sehen wir uns in monatlichen Abständen, besprechen meine Sensor-Kurven akribisch, rätseln und reden einfach viel über mein Leben und meinen Alltag. Hier und da experimentieren wir gemeinsam mit mehr oder weniger Insulin oder versuchen mir Teile meiner Therapie einfacher zu gestalten, so dass es mir insgesamt leichter fallen würde, im Alltag gleichmäßigere Werte halten zu können. Bei unserem letzten Treffen fiel dann auf, dass ich, obwohl ich inzwischen zwei Mal pro Tag das Basalinsulin spritze und sonst alles gleichbleibend war, gerade meine Nachtkurven, aber auch die Kurven tagsüber unter Normalbedingungen einfach nicht gleichmäßig halten kann. Das NPH-Insulin hat einfach eine eher ungleichmäßige und kurze Wirkkurve und passt so nicht mehr zu mir und dem, was ich im Alltag benötige. Also überlegten wir hin und her und entschieden, ein neues Basalinsulin zu testen, welches eine andere, viel gleichmäßigere und längere Wirkkurve hat.

Und, wie zeigt es seine Wirkung?

Ich nutze das neue Insulin nun seit ungefähr zwei Wochen und bin hin- und hergerissen. Meine Kurve spinnt total und gleichmäßig gut war bisher eine einzige Nacht, die letzte nämlich. Das trübt die Stimmung natürlich erst einmal ungemein. Zwar bin ich wahnsinnig froh darüber, dass ich meine Kurven tatsächlich dank Sensor so genau verfolgen kann, um das jetzt so beobachten zu können. Teilweise kommt es mir nun aber sogar so vor, als wären meine Werte im Durchschnitt wieder schlechter als zuvor. Was ist da los? Sollte es nicht genau andersrum sein? Bin ich zu ungeduldig? Ich hab anstrengende Tage vor mir und möchte gerade meine Energie nicht unbedingt durch schlechte Blutzuckerkurven verlieren. Auch meine Schlafqualität leidet schon enorm unter den teilweise wirklich blöden Werten. Was ist also nun zu tun? Dranbleiben, weiter machen und beobachten? Dosis erhöhen und Unterzucker riskieren? Für Experimente habe ich in einer vollgepackten Woche, in der ich viel unterwegs sein werde wirklich keine Nerven. Unterzucker möchte ich soweit es geht vermeiden, also werde ich die nächsten Tage einfach noch weiter beobachten und hoffen, dass mein Körper einfach eine Eingewöhnungsphase braucht.

Wie läuft das bei euch ab, wenn ihr ein Insulin wechselt? Kennt ihr diese Erlebnisse auch?

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