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Sonntag, 12. August 2018

Neue Zeiten brechen an!




(Falls ihr euch mit den Diabetes-Begriffen nicht so auskennt, habe ich mit den Sternchen weiter unten noch Erklärungen für euch)


Schöne, neue Zeiten sind angebrochen! Seit dieser Woche lebe ich endlich mit dem Dexcom-System* an meiner Seite. Ich freue mich so sehr, dass meine Krankenkasse das System genehmigt hat und mir damit einen etwas angenehmeren Alltag ermöglicht**. Ein kleiner Lottogewinn für mich, echt!
Der Weg hier her war allerdings für mich persönlich nicht so leicht und hat mich überraschenderweise viel Mut gekostet. Rückblickend ärgere ich mich wirklich, wirklich sehr darüber, den blöden Antrag nicht einfach früher gestellt zu haben. 

Ich bin die letzten vier Jahre mehr oder weniger mit dem Libre*** herumgelaufen. Das hatte meine Krankenkasse damals von Anfang an übernommen. Das Libre war an mir aber zunehmend ungenau, hat extrem starke Hautreaktionen hervorgerufen und mich in kritischen Situationen nicht alarmiert. Warum auch? Es ist ja kein CGM-System. Es war ätzend und diese Aspekte haben mich immer mehr gestört, denn ich hätte es in vielen Situationen anders gebraucht. Das alte System hat mir lange nicht so viel gegeben, wie ich es mir zu Beginn erhofft hatte (für mich persönlich, das kann für jede Person anders sein), aber irgendwie fehlte mir trotz allem sehr lange der Mut und die Hoffnung etwas an meiner generellen Situation zu ändern und ich fühlte mich, als wäre ich der Krankenkasse und dem Libre schuldig, dran zu bleiben. Warum?

Wie dumm von mir. Jetzt sitze ich hier, endlich mit einem CGM am Körper. Das CGM, von dem ich jahrelang geträumt habe, weil ich wusste, dass es zu mir passt und meinen Alltag mit Diabetes etwas leichter machen kann. Wie kann es sein, dass ich mich jahrelang nicht getraut habe, das System für mich einzufordern? Ich hatte unfassbar große Angst, dass der Antrag am Ende nicht genehmigt wird. So vieles habe ich bereits im Vorfeld von Bekannten mit Diabetes on- und offline diesbezüglich gehört. Was für ein Theater das oft war. Ich hatte unheimlich große Angst vor dem Gefühl, das mich dann einholen würde. Dieses gewisse Gefühl von "du hast nicht schlimm genug Diabetes, deswegen brauchst du das nicht, deswegen zahlen wir dir das nicht". Ein Gefühl, was mich im Laufe meines Lebens immer wieder einholt, sei es zum Beispiel während depressiven Episoden oder in der Therapiesitzung ("du hast eine Therapeutin aber anderen geht es viel schlimmer") oder auch bei Abschlussprüfungen oder in Meetings ("du bist nicht gut genug, bestimmt tust du nur so und irgendwann wird alles auffliegen"). Dass das nicht gesund ist, brauch ich euch nicht zu erzählen. Dass das alles aber gar nicht der Realität entspricht und ich dieses Gefühl und diese Gedanken eigentlich gar nicht haben müsste, muss ich mir aber immer und immer wieder sagen. Wir alle haben Diabetes. Niemand hat einen schlimmeren Diabetes als der andere. Jeder Diabetes ist anders, genau wie die Person dahinter. So eine Absage von einer komplett am Alltag mit Diabetes nicht beteiligten Institution kann aber schnell mal alles absprechen und alles anzweifeln, was man im Alltag mit Diabetes selbst erlebt. Und sich danach wieder aufzubauen kann mühsam und hart sein. Und davor hatte ich große Angst, weil ich die letzten Jahre schon mit sehr viel Wiederaufbau beschäftigt war und auch noch bin.

Am Ende kam aber alles anders. Mein Antrag wurde angenommen, nichts kaputt gemacht, nur ein lang ersehntes, lange benötigtes Puzzleteil endlich zum Therapiepuzzle hinzugefügt. Glauben kann ich es immer noch nicht so ganz. Und dann schaue ich runter auf den Sensor und freue mich.
Ich habe aus der Sache gelernt: Ich muss Dinge schneller für mich einfordern, wenn ich spüre, dass sie wichtig sind. Ich muss auf mich achten und mich und mein Leben und meine Krankheit nicht mehr so elendig klein machen. Ich muss für mich an erster Stelle stehen, so wie jeder von euch auch an erster Stelle in eurem Leben stehen sollte. Ich bin auf dem Weg da hin, aber es ist eine Reise, die bestimmt noch eine Weile andauert... Jetzt aber mit Dex an meiner Seite!

Dass das natürlich nicht immer selbstverständlich so läuft, ist mir bewusst. Ich kann von hier aus leider nicht viel am System ändern, auch wenn ich gerne würde. Ich bin der Meinung, dass wir alle die Hilfe bekommen sollten, die wir auch benötigen und uns wünschen, damit unser Alltag leichter wird. Jede_r benötigt andere Hilfe, deswegen dürfen sowohl wir, als auch die Ärzt_innen und Krankenkassen nicht alle über einen Kamm scheren. Wie weiter oben erwähnt: Wir sind alle anders und benötigen alle etwas anderes für unser Therapiepuzzle. Ich kann euch nur ermutigen, euch ein Ärzteteam zu suchen, welches euch in eurer Therapie unterstützt. Informiert euch so gut es geht und solltet ihr Tagebücher zum Antrag miteinreichen müssen, versucht diese so genau und ausführlich wie möglich zu schreiben, mit allen Schwankungen und Zusätzen. Legt Widerspruch ein, vernetzt euch hierzu mit anderen Menschen mit Typ 1 online, viele können euch dabei unterstützen und euch helfen, weil sie es selbst schon erlebt haben. Es kann energieraubend sein, ja. Vor allem, wenn durch eine solche Absage alles abgesprochen wird. Aber es kann sich auch lohnen, dran zu bleiben. Wenn ich jetzt "gebt nicht auf!" schreibe, meine ich das so. Auch wenn es schwer ist. Aber passt dabei bitte auch gut auf euch auf.

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*Ein System, welches kontinuierlich meinen Glukosewert misst und dies an ein Empfänger-Gerät und/ oder mein Handy sendet und Alarm schlägt, wenn der Wert unter oder über einen bestimmten Wert fällt. Dies kann maßgeblich im Therapiealltag helfen.


**Bestimmte (teure) Hilfsmittel müssen von der Krankenkasse genehmigt werden, so zum Beispiel eine Insulinpumpe oder ein CGM-System. Hierzu muss vorher ein Antrag gestellt werden, der unterschiedlich aufwändig aussehen kann. Lehnt die Krankenkasse den Antrag ab, kann man Widerspruch einlegen.


***Das Libre ist ein Flash Glucose Monitoring System, das heißt es misst mit einem Sensor zwar auch kontinuierlich, sendet dies aber von allein nirgendwo hin, sondern muss mit einem NFC-Gerät abgefragt werden. Daher gibt es hier keinerlei Alarme.

Mittwoch, 9. März 2016

Ein neuer Sensor und warum ich im Moment keine ausführlichen Wochenend-Eventberichte mehr schreibe und das nichts mit den Events an sich zu tun hat

Moin!

-Reise- und Übernachtungskosten wurden von Roche übernommen. Ich darf frei entscheiden, ob und wie ich über dieses Wochenende berichte.-

Die Jahre ziehen so ins Land, bald ist mein Blog schon ganze drei Jahre alt und ich und er, wir haben inzwischen schon so einiges zusammen erlebt. Vieles davon kann man hier auf dem Blog natürlich nachlesen. Events, Reisen, ich bin wirklich schon viel rumgekommen mit dem Diabetes im Gepäck, das weiß ich sehr zu schätzen und es macht mich sehr dankbar, dass die Firmen inzwischen so auf uns Menschen mit Diabetes zukommen!

Trotzdem habe ich mich vor einiger Zeit entschieden, euch hier keine ausführlichen Wochenend-Eventberichte mehr zu schreiben, wie ich das am Anfang meiner Blogzeiten gemacht habe. Denn im Grunde sind solche Bloggerevents oft ähnlich aufgebaut. Bente hat euch letztens am Beispiel vom Roche International Event zum ATTD in Mailand erzählt, was da eigentlich alles so passiert. Ich muss euch nicht mehr sagen, wie viel Mühe sich die einzelnen Firmen mit dem Rahmenprogramm solcher Events geben, und wie sehr ich dies von Herzen zu schätzen weiß. Viele Blogger plus eine Firma treffen sich an einem Ort, tauschen sich aus, diskutieren, sprechen über neue, kommende Produkte, schauen sich vielleicht noch Produktionsstätten an und sprechen mit den Chefs, essen. Es nützt euch absolut gar nichts, wenn ich euch nach jedem Event erzähle, wie wundervoll die Gespräche, wie anregend und inspirierend die Diskussionen waren. Das ist irgendwann langweilig. Und langweilig mag ich nicht.
Der Austausch, der bei einem solchen Event passiert, ist für beide Seiten äußerst wichtig, damit die Firmen uns Typ-1-Diabetiker besser verstehen lernen. Ich bin sehr froh, dass die verschiedensten Firmen inzwischen auf uns Blogger zukommen und sich an uns herantrauen, mit uns Kontakt aufnehmen. Dass die Firmen dabei sehr viel Wissenswertes erfahren und das Gelernte auch bei ihren Produkten anwenden können, was uns wiederum zu Gute kommen kann, bekommen wir oft erst Jahre später am neuen Produkt selbst zu spüren. Was euch also am Ende etwas nützen kann, sind Produktneuheiten, Infos und allgemeine News der Firmen, die ich euch nach einem solchen Wochenende liefern kann. Die gehen in so einem ausführlichen Eventbericht allerdings leicht unter, wenn ich nebenbei vom Essen schwärme (und das kann ich gut, das ist quasi mein Hobby). Vor allem, wenn jeder Beteiligte einen ähnlichen Blogpost über so ein Wochenende schreibt, was ja schon durchaus manchmal passiert ist.


Ich möchte euch also wieder mehr mit Infos und Neuheiten versorgen, anstatt euch Fotos von meinem Event-Essen zu zeigen. 

Und deswegen lege ich damit direkt los.
Ich durfte am vergangenen Wochenende wieder zu Gast sein beim alljährlichen Roche Social-Mediendialog auf dem Schloss Hohenkammer in Bayern. Am zweiten Tag wurde uns das neue CGM-System vorgestellt, von dem ich bereits im Februar auf dem ATTD in Mailand gehört habe und schon ein paar Fotos auf Facebook zeigen konnte. Es ist von Senseonics und heißt Eversense und ist eine, wie ich finde, kleine Revolution. Ich werde euch jetzt alles darüber sagen, was ich bisher dazu erfahren habe.








Das System besteht aus einem Sensor, welcher mit einem kleinen Schnitt unter die Haut implantiert wird (dies muss ein Arzt machen) und dort 90 (bis zu 180) Tage sitzen kann. Der Sensor selbst kann nur messen und er muss täglich kalibriert werden. Um die Werte zu bekommen, muss man über den Sensor auf der Haut einen Transmitter befestigen. Dieser ist gleichzeitig die Energiequelle für den Sensor und nicht wasserfest. Das Pflaster, mit dem er befestigt wird, muss jeden Tag gewechselt und der Transmitter jeden Tag kurz aufgeladen werden. Der Transmitter sendet die Daten des Sensors an eine App auf Smartphone und/ oder Tablet. Es gibt keinen zusätzlichen Empfänger. Einerseits finde ich das super, da mein Smartphone eh mein ständiger Begleiter ist. Andererseits... sind die Akkus dieser Geräte bei jemandem, der viel mit dem Smartphone macht, oft eh schon nach ein paar Stunden Einsatz ausgereizt und mit einem toten Smartphone kann ich keine Werte empfangen. Von einem geklauten Smartphone möchte ich erst gar nicht sprechen.
Bei gefährlichen Werten vibriert der Transmitter am Arm und gibt so dem Träger das Signal, mal den Zuckerwert im Auge zu behalten. Der Transmitter an sich ist relativ groß und klobig (4 x 3,8 x1,3 cm). Das System wartet im Moment auf das CE-Zeichen und wird dann zunächst in anderen EU-Ländern gelaunched. Wann er zu uns kommt, konnte man uns noch nicht genau sagen. Gleiches gilt für Preise. Hier gibt es aktuell noch keine Infos! Es heißt nur, man wolle natürlich mit anderen Systemen auf dem Markt vergleichbar sein.


Lädt der Transmitter oder wechselt man das Pflaster oder hat ihn abgenommen, weil man z.B. schwimmen oder duschen geht, liefert der Transmitter später keine Werte nach. Für diese Zeit gehen die Werte leider verloren!
Das Pflaster ist vergleichbar mit normalen Sensitiv-Pflastern, die bei mir leider nie gut halten, schon gar nicht im Sommer, wenn ich schwitze.
Dennoch bin ich wirklich extrem neugierig auf dieses System, seine Arbeitsweise und Genauigkeit und brenne darauf, es selbst testen zu dürfen. Am liebsten hätte ich mich direkt unters Messer gelegt. Das dürfte allerdings in Wirklichkeit noch eine Weile dauern.
Einen ersten Erfahrungsbericht gibt es endlich hier von Sandrine Blue, die den Sensor im Rahmen der Studien als erste Person in Deutschland tragen durfte!

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Donnerstag, 12. Juni 2014

CGM im Test - Dexcom G4 - Meinung, Erfahrungen, Pro's & Con's

Moin!


Heute ist es endlich so weit.. ich bringe meine 20 Tage Dexcom-Erfahrung zu virtuellem Papier.

-Ich habe das Dexcom-System inkl. 2 Sensoren kosten- und bedingungslos im Rahmen des Laufs zwischen den Meeren zur Verfügung gestellt bekommen.-

Was ist das Dexcom G4?
Es handelt sich hierbei um ein Kontinuierliches Glucose-Messsystem, welches im Groben aus einem Sensor, einem Transmitter und einem Empfänger besteht. Der Sensor wird mit einer Setzhilfe platziert. Das feine Sensorhaar sitzt dann in der Haut, obendrauf klebt das Pflaster, der Chip und die Halterung für den Transmitter, der dort hineingesetzt wird und dann mit dem Empfänger kommuniziert. Ein kontinuierliches Glucose-Messsystem misst, wie der Name sagt, kontinuierlich den Gewebszucker. Der Gewebszucker ist immer etwas weiter in der Vergangenheit als der Blutzucker. Dadurch, dass so ein CGM allerdings kontinuierlich misst, kann man auf dem Empfänger den Glucoseverlauf als Kurve betrachten und - das Tollste - man sieht, wohin der Trend geht und kann entsprechend handeln. Statt täglich ca. 6 gemessenen Blutzuckerwerten hat man so am Ende ca. 300 Werte am Tag.



Begebenheiten:
Ich hatte die Möglichkeit, vor, während und nach dem Lauf ein Dexcom G4 zu tragen. Was soll ich sagen? Es war ein ganz tolles neues Lebensgefühl, immerzu Blutzucker-TV gucken zu können.
Die ersten Stunden damit fühlten sich natürlich ein wenig ungewohnt an. Ich trug den Sensor am linken hinteren Oberarm, entschied mich bewusst gegen die Bauchregion, da ich ausschließlich sehr hoch geschnittene Hosen und Strumpfhosen trage und nicht wollte, dass ich mit meiner Kleidung daran reiße. Trotzdem solltet ihr wissen, dass der Sensor momentan bei Erwachsenen offiziell nur in der Bauchregion zugelassen ist.
Nach dem Setzen braucht der Sensor zwei Stunden Eingroove-Zeit und danach zwei Kalibrierungs-Werte, dann später alle 12 Stunden einen Wert.
Ich wollte, dass der Sensor so lange wie möglich hält. Und er hielt tatsächlich 20 Tage durch (und vermutlich auch noch länger. Ich sags euch... nen funktionierenden Sensor wegschmeißen - das tut extrem weh!).
Ich trug also diesen Sensor 20 Tage, in Hamburg und Berlin und Schleswig, beim Laufen, Arbeiten, Einkaufen, Schlafen, und konnte zum ersten Mal nach der Diagnose meinen Blutzucker im Verlauf und mit Trend sehen.





Was ist toll:
Haha, so Einiges!
Wie gesagt - den Blutzucker im Verlauf und mit Trend sehen. Wo stehe ich gerade? Gehe ich zu hoch oder bin ich zu niedrig? Man kann wunderbar gegensteuern. Außerdem kann man mal sehen, wie lange das Insulin eigentlich braucht, bis es wirkt. Teilweise hat es mich richtig geärgert, weil das Insulin so verdammt langsam ist! Aber jetzt habe ich die Wirkkurven wenigstens sehen können.
Alles ist sehr klein. Ich für meinen Teil hatte bisher nur einmal einen Dummy-Pod zur Probe getragen. Ansonsten kenne ich dieses Gefühl von "Ich hab da was am Körper" eher nicht. Daher: Bravo. Der Dexcom ist klein. Sowohl der Transmitter als auch der Empfänger haben eine tolle Größe, mit der man wirklich leben kann! Der Sensor hat mich nie gestört. Ich wurde öfter gefragt, was das ist, und durfte dann mein Blutzucker-TV präsentieren. Aber gestört hat mich das nie. Auch bin ich damit nie an Kleidungsstücken hängen geblieben. Eventuell saß er einfach ziemlich, ziemlich gut (Danke Basti!).
Eines der allertollsten Dinge daran: dass man von dem Ding alarmiert wird, wenn der Blutzucker außerhalb des selbst eingestellten Norm-Bereiches liegt. Ich wurde zwei Mal nachts geweckt, weil ich unterzuckerte. Das hätte ich so vermutlich nie gemerkt! So, so gut!
Der Sensor war bei mir sehr genau und man kann den Empfänger super easy per USB laden, der Akku hält gute drei Tage. Es war echt toll, auch mal zu sehen, dass ich mit Faktoren, Basal etc. meist richtig liege. So ein CGM ist nämlich auch klasse, um mal an der Einstellung zu schrauben.
Ja, ich habe mich sicherer gefühlt und ja, die Werte waren wirklich besser, als ohne. Das kann ich definitiv bestätigen.
Es hat sich toll angefühlt, so eine kleine Gewebszuckerpolizei am Arm zu tragen. Man kann übrigens gut damit duschen! Ich hatte zunächst Angst, aber alles unbegründet!


Was ist nicht so toll:
Eigentlich fallen mir hier momentan nur drei Sachen ein, die an sich nichts mit der Funktionalität und Wirkung des CGMs zu tun haben.

Der Empfänger empfängt die Werte nur, wenn er sich im Umkreis von max. 6m zum Transmitter befindet. Wenn ich in meiner Wohnung mal schnell vom Wohnzimmer aufs Klo gehe oder in die Küche, fehlen mir Werte, weil das über 6m sind. Das ist extrem schade. Und leider habe ich nicht immer Hosentaschen an mir.
Die Software zum Auslesen der Daten läuft nur auf Windows. WTF, Leute? Ernsthaft. Sowas darf heutzutage eigentlich nicht mehr sein. Die Software müsste mindestens für Windows, MAC OSX und wenigstens auch noch Linux laufen. Einfach, WEIL. Weil Menschen unterschiedliche Systeme besitzen und mir jetzt im Nachhinein leider die Werte fehlen, weil ich das Ding wegschicken musste, zwei Tage bevor ich den Termin mit meiner Diaberaterin hatte. Und nein, ich möchte eigentlich nicht erst mit der CD zu Freunden gehen, nur damit ich die Daten auslesen kann. Ärgerlich.
Und zu guter Letzt: Der Preis. Der Preis für dieses System. Denn das CGM ist nach wie vor nicht im Hilfsmittelkatalog des MDK angekommen, was SEHR SCHADE ist.
Ich kann hier nur ungefähre Preise nennen.
System ca 1500€
Transmitter ca 399€ (Batterielaufzeit mind. 6 Monate, danach Wechsel)
Ein Sensor 70€
So viel kann ich momentan weder sparen noch von meiner Familie verlangen, auch, wenn es um meine Gesundheit geht - nur automatisch deswegen hat man leider nicht mehr Geld zur Verfügung. Ich bin Studentin ohne regelmäßiges normales Einkommen - keine Chance.

Die Qualität des Pflasters kann ich leider nicht wirklich beurteilen, da ich immer noch alles mit Kinesiotape abgetaped hatte. Aber sagen wir so: Am letzten Tag hat es noch ziemlich gut geklebt!

Nachdem ich das CGM wieder abgegeben hatte, fühlte ich mich extrem nackt und musste mich erst einmal wieder entwöhnen. Einerseits bin ich unheimlich dankbar dafür, dass ich es ausprobieren durfte. Andererseits fühle ich mich zur Zeit ein wenig verloren, so ohne dieses Ding. Aber ich wusste ja, dass der Tag kommen würde.

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem kleinen Bericht helfen.
Habt ihr selbst ein CGM, vielleicht sogar das Dexcom? Oder habt ihr schon versucht, eines zu beantragen?

Einen ersten Eindruck von Ilka aus dem Jahr 2012 könnt ihr hier noch nachlesen.

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Sonntag, 1. Juni 2014

Immer wieder sonntags... was war so in den letzten 2 Wochen?

Moin und Grüße aus Berlin!

Gerade befinde ich mich wieder in hier, und bald gehts schon wieder zurück nach Hamburg. Hin, her, hin, her.
Die letzten zwei Wochen war viel los, deswegen kam ich letztes Wochenende nicht einmal zu einem abschließenden Posting.

Was war so los?
  • Ich habe meine freie Stelle als Bildredakteurin beim BEEF! Magazin begonnen.
  • Beim Lauf zwischen den Meeren bin ich tatsächlich meine Strecke gelaufen!
  • Freund und seine Eltern waren in Hamburg und wollten bespaßst werden.
  • Mein Artikel ging bei Brigitte.de online! 
puuh... anstrengende Tage liegen hinter mir und auch vor mir. Aber die nächsten Tage heißt es erst einmal ein wenig runterkommen, entspannen und nichts tun (außer vielleicht den Koffer ausräumen).


|Gesehen| nichts. Ernsthaft, es war keine Zeit, sich irgendwas anzuschauen. Und wenn, dann bin ich sofort dabei eingeschlafen.
|Gelesen| Mails, Artikel vom DDG Kongress in Berlin und auch hier war sonst keine Zeit für.
|Gehört| Lionel Richie - All night long
|Gegessen| gebratener Fisch im Fladenbrot bei Güny's Fischimbiss im Schulterblatt, durchschnittliche Burger bei Atelier F, überbackene Zwiebelsuppe, Fisch Fisch Fisch, portugiesisch, Salat, Zimtsoufleé, Kuchen, Kantinenessen, leckersten Falafel, Dessert bei Mälzer
|Getrunken| Wasser, Alsterwasser, viel viel Cappuccino, Dattelayran, Gin Tonic, Pizza
|Getan| Beim Lauf zwischen den Meeren gelaufen, in Schleswig entspannt, im Hotel gewohnt, Tourguide & Bespaßer in Hamburg gespielt,  mindestens 1000 Kilometer durch Hamburg gegangen, Sonne genossen, Dirndl und Birkenstock anprobiert
|Gedacht| Wenn ich mich auskotzen will, muss ich das tun. Ich kann Ärger nicht runterschlucken!
|Gefreut| Über die voll gepackten Wochen und das kommende Wochenende!
|Geärgert| über Kleinigkeiten, die zusammen groß geworden sind
|Gewünscht| dass einige sich mal ein wenig sozialer verhalten könnten.
|Gekauft| Nen Lippenstift.
|Geklickt| nicht viel, außer mal meinen Artikel bei der Brigitte

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NOMNOM

113 mg/dl zum Kantinenessen

Nach dem Lauf zwischen den Meeren in Damp

Schleswig

Kantinenessen

YO!

Gin & Tonic in der Bullerei

Der Vorteil, wenn man neben der essen & trinken - Küche arbeitet

Lunch im Park

Hi!



Montag, 26. Mai 2014

Läuft! Teil 2 - Der Wert will nicht hoch!!! - Lauf zwischen den Meeren 2014

Moin!

Gestern hatte ich euch ja hier von meinem tollen vergangenen Wochenende und dem Lauf erzählt.

Da ich die Möglichkeit hatte, vor, während und nach des Laufs ein CGM (nicht irgendeins, sondern das Dexcom G4!) tragen und mit 2 Sensoren kosten- und bedingungslos testen zu können, möchte ich jetzt aber noch detailierter über meinen Blutzuckerverlauf vor, während und nach meiner Strecke berichten.

Samstag früh wachte ich mit einem guten BZ von 110mg/dl auf. Ich hatte zum Frühstück ein Körnerbrötchen (laaange KH), für das ich keinen Bolus gespritzt hatte. Der Plan war, dass ich bis zu meinem Startpunkt am Nachmittag auf ca 200mg/dl komme und konstant bleibe, um Unterzucker sowie stärkere Überzucker zu vermeiden.
Und was soll ich sagen? Es hat erstmal überhaupt gar nicht funktioniert. Den ganzen Morgen und Vormittag über habe ich mir nach dem Frühstück Süßigkeiten, Saft und Obst reingestopft und war fast am Verzweifeln. Mein Wert wollte nichtmal über 130mg/dl gehen! Im Gegenteil - die meiste Zeit wabberte ich so um die 90mg/dl herum oder sogar darunter - Werte mit denen ich auf keinen Fall starten wollte.

Starke Nervosität löst bei mir vermutlich abfallenden Blutzucker aus. So ganz kenne ich mich auch nach einem Jahr noch nicht in jeder beliebigen Situation. Das war mir neu. Und es machte mich NOCH NERVÖSER!
Man riet mir, noch ein normales Brötchen zu essen und das tat ich dann auch, bevor wir zu meinem Startpunkt gefahren sind.
Bis nach Fahrdorf hat sich mein Blutzucker langsam im 200er-Bereich angesiedelt und blieb dort auch erstmal.
Und dann? Hat plötzlich alles wunderbar geklappt. WOOP WOOP! Während des Laufes bin ich konstant bei etwa 200mg/dl geblieben, nur zum Ende hin, als es nochmal richtig anstrengend wurde, hatte ich einen Anstieg auf 250mg/dl und dann nach dem Zieleinlauf einen direkten leichten Abfall auf ca 150mg/dl. Ich habe keine extra Sport-BEs benötigt und konnte den BZ gut hoch halten. Wow - ich bin immernoch verblüfft darüber, wie gut das geklappt hat!
Diesen Verlauf SO genau sehen zu können brachte mir unheimlich viel. Ich musste während des Laufes nicht messen, hatte unfassbare Sicherheit, weil ich die Tage vorher schon mit dem CGM üben konnte - einfach klasse!
Jetzt wünschte ich mir nur, dass dieses Teil für immer bei mir bleiben könnte...

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Freitag, 16. Mai 2014

Dex Tag 2 - Den Diabetes aus einem anderen Blickwinkel betrachten

Moin!

Seit fast 24 Stunden habe ich nun den Dexcom G4 Sensor an meinem linken Arm und den Empfänger immer mit dabei. War heute schon einkaufen und hatte zwei Stunden Schlagzeugunterricht.

Ich bin bisher wahnsinnig glücklich mit dem Dexcom-System und würde es am liebsten nie wieder los lassen (muss ich aber vermutlich nach dem Lauf zwischen den Meeren, schluchz). Gestern Abend habe ich erst einmal ne Runde "Gluco-TV" geschaut und die Wirkung einer Lasagne und meines Insulins auf meinen Zucker betrachtet. Spannend, sag ich euch. Etwas komplett anderes, als wenn man vor dem Essen nur einen einzigen Wert herauspickt und vielleicht zwei Stunden später nochmal misst. Zwei Mal hat mich das kleine Ding in der Nacht aufgeweckt wegen Unterzuckerungen. Irgendwie hab ich aber nicht geschafft, zu reagieren und bin wieder eingeschlafen. Ups! Daran muss ich mich noch gewöhnen.


Irgendwie habe ich das Gefühl, sind meine Werte aber heute den ganzen Tag über viel stabiler als sonst. Keine großen Ausschreitungen bisher. Der Empfänger passt perfekt in meine kleine silberne Diabetes-Zubehör-Tasche.
Es ist eine tolle Sache mit so einem System unterwegs zu sein und ich habe das Gefühl, dass ich die nächsten Tage wahnsinnig viel über meinen Körper lernen kann und ich bin überzeugt davon, dass ein CGM-System für die, die dauerhaft damit arbeiten wollen, einen großen Beitrag zu einer guten Therapie leisten kann.
Jetzt sollte es nur noch für alle zugänglich sein. Es ist eine Schande, dass CGM-Systeme noch nicht als Hilfsmittel anerkannt wurden!
Ich könnte mir selbst soetwas momentan niemals leisten und ich kann auch nicht absehen, wann ich mir etwas in diesem Preissegment leisten werden kann.
Ich glaube, ich erwähnte damals nach dem T1Day in Berlin, dass ein Herr sagte, er würde jederzeit sein Auto hergeben für ein CGM. Man müsse in seine Gesundheit investieren. Tja, nur blöd, wenn man nix zu investieren hat, wa? Umsomehr genieße ich die wenigen Tage mit meinem Dex so gut es geht und versuche, so viele Infos wie möglich für mich herauszuholen.

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Donnerstag, 15. Mai 2014

Hallo, mein Name ist G4. Dexcom G4.

Leute!
Bevor es hier mit dem Normalprogramm weitergeht (und ich weiß, ich bin mit der Bloggerweek voll im Verzug), kurzes Annoucement an euch.

Seit ca 3 Stunden liegt ein Dexcom G4 Sensor in meinem linken Arm. Ich habe 2 Sensoren und das System kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt bekommen.
Es ist spannend. Es ist neu (bisher hing noch nie irgendwas an mir). Es sieht ungewohnt aus. Es ist super interessant.

Das isser.
Jetzt steht mir die erste Nacht damit bevor. Ich platze vor Neugier. Wie wird mein Bz-Verlauf nachts durchgängig sein? Morgen früh werde ich es zum aller ersten Mal sehen können.
Ich hoffe, ich kann in den nächsten Tagen meine Therapie analysieren und auch beim Training schauen, was sich BZ-Technisch noch verbessern lässt. Natürlich wird sicher der ein- oder andere Post dazu kommen.
Stay tuned!

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