Moin zusammen!
Letzten Freitag habe ich mich mit der lieben Janina zum Essen getroffen. Jetzt, wo ich wieder in Berlin bin, kann ich mich auch wieder der DOC on- und offline hier widmen und einige sehen, für die ich lange keine Zeit hatte. Das tut gut!
Janina ist eine sehr positive Person, die mich mit ihren Worten immer zum Nachdenken anregt und so war es auch am Freitag. Wir unterhielten uns über Motivation und Diabetes und Janina hat einen Satz zu mir gesagt, der mich seit dem nicht mehr losgelassen hat:
"Setz dich zu deinem Monster ins Boot und höre auf, gegen den Diabetes zu kämpfen!"
Und wie Recht sie damit hat!
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit, die uns vermutlich unser Leben lang begleitet. Das wissen wir. Warum also sollten wir gegen die Krankheit ankämpfen? Warum gegen etwas ankämpfen, was seit der Diagnose ein Teil von uns geworden ist? Warum sollten wir gegen etwas kämpfen, was wir nicht loswerden können?
Ich habe in den letzten Monaten mit so vielen Diabetikern gesprochen, geschrieben, die permanent das Gefühl haben, sie müssten gegen ihren Diabetes kämpfen.
Meist geht es ihnen damit nicht mal gut. Das dauerhafte Ankämpfen führt zu enormem Stress im Körper, Panik, was sich wiederum im ganzen Körper bemerkbar macht und auf die Werte, die Wirkung des Insulins und noch ganz andere Dinge anschlägt. Warum also nicht mal was Neues versuchen, sich mit dem Diabetes in ein Boot setzen und
zusammen den Fluss runterfahren? Warum den "Feind" nicht umarmen und ihn auf seine Seite ziehen, um ihn für sich arbeiten zu lassen? Warum nicht ein Team mit dem Diabetes bilden, sich gegenseitig kennen lernen und gemeinsam stärker werden?
Keiner Verlangt von euch, dass ihr den Diabetes gar toll oder cool finden sollt. Diabetes ist eine der einzigen Krankheiten, bei der sich die Patienten selbstständig ihr Medikament verabreichen, wobei sie die Menge vorher allein berechnet haben, und bei falscher selbstständiger Dosierung kann es fatale Folgen haben. Eine ernstzunehmende Krankheit, die bei inkorrektem Umgang massive Folgeschäden am Körper verursachen kann.
Aber wir sollten von dem Gedanken abkommen, dass wir Einzelkämpfer sind, die mit Schild und Schwert den Diabetes unbedingt bekämpfen müssen. Stattdessen Freundschaft mit dem Ding schließen und zusammen versuchen, an guten Werten zu arbeiten. Loswerden klappt eh nicht mehr. Diabetes hängt an dir und lässt dich nicht mehr los.
Ich sage bewusst "an guten Werten arbeiten". Denn nur, weil man seine Krankheit mit ins Boot holt, wird das nicht automatisch etwas ändern. Aber es kann euch leichter fallen, an eurer Therapie zu arbeiten, weil ihr nicht mehr ständig gegen euch selbst ankämpfen müsst. Es kann euch ein besseres, leichteres Gefühl geben und vielleicht sogar eure Motivation steigern, der Stress lässt nach und vielleicht lernt ihr euch selbst noch besser verstehen.
Hug your Monster! Ihr könnt damit nur gewinnen.
#diabrofist
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