Sonntag, 4. August 2013

Tine testet - FreeStyle InsuLinx - Review und Meinung

Die Welle von Reviews geht weiter... :D
Heute möchte ich euch nach einer Woche Testphase meine Meinung zu dem Messgerät FreeStyle InsuLinx sagen und euch erzählen, wie es mir die Woche über so damit ging.
Aktuell kann sich jeder das FSIL (so kürze ich jetzt mal ab) online kostenlos zum Testen zuschicken lassen, und dieses Gelegenheit habe ich genutzt. Solltet ihr also nach dem Lesen meines kleinen Berichtes Lust bekommen, selber zu testen, dann schaut einfach mal hier.

Das FreeStyle InsuLinx wird als Gerät für Diabetes-Management der neusten Generation gehandelt und hat 2012 den Plus X Award als bestes Produkt des Jahres gewonnen. Ich war also trotz der vielen Meinungen, die ich online schon darüber gelesen hatte, sehr gespannt darauf.
Im Grunde erwarte ich nicht viel von einem Messgerät. Es soll präzise und möglichst genau meinen Blutzucker messen, das Messen soll mir so einfach wie möglich gemacht werden, das Gerät sollte handlich sein und mich nicht mit zu viel Drumherum nerven. Mein momentanes Messgerät ist nach wie vor das Accu check Aviva Nano. Bitte bedenkt beim Lesen, dass dies mein einziges Referenz-Gerät ist, mit dem ich Messerfahrung habe. Mit dem bin ich auch ganz zufrieden. Es ist klein, handlich, genau, praktisch. Trotzdem gab es einige Dinge, die mir am FSIL besser gefielen und die ich mir für mein Accu Check wünschen würde. Genauso gab es aber auch einige Minuspunkte.
Ich werde im Folgenden auch über Lapalien wie Teststreifen sprechen, denn wie ihr bereits wisst, möchte ich mich bei meinem Diabetes nicht über Kleinigkeiten aufregen sondern das benutzen, was meine Laune dem Ganzen gegenüber hält. Diejengen, die solche Kleinigkeiten zu schätzen wissen, werden im Verlauf merken, was ich meine... 


Das Setting: Das Messgerät kommt neben vielen Anleitungen in allen Sprachen zusammen mit einer kleinen, üblichen Tasche, wie man sie für kleine Messgeräte dieser Art kennen mag. Dazu eine kleine blaue Stechhilfe (die mir auf den ersten Blick gefiel, weil sie so klein ist, leider blieb es aber nicht dabei), Lanzetten dafür, die 50 Teststreifen in der Dose, und einem USB-Mini-USB-Kabel. Das dunkelgraue Gerät an sich ist etwa 3/4 so lang wie ein iPhone 5 und etwas weniger breit. Unten rechts gibt es den einzigen Knopf, daneben ist der Einschub für die Teststreifen.
Es wirkt erst einmal sehr billig verarbeitet. Das FSIL ist sehr leicht und irgendwas kleines scheppert ein wenig IM Gerät drinnen, so dass es wirklich keinen hochwertigen Eindruck macht. Ich weiß nicht, ob das so sein muss oder ob ich da nur Pech habe.

Der Pieker: Leider macht die Stechhilfe auf den zweiten Blick einen nicht so guten Eindruck, obwohl ich mich zu Beginn über eine kleinere Stechhilfe gefreut hatte. Während ich bei meiner Accu-Check-Stechhilfe kleine Trommeln mit je 6 Nadelchen einlege, muss man hier einzelne Nadeln anbringen. Das führt dazu, dass man dementsprechend viele davon mit sich herum tragen muss und ständig am Nadel wechseln ist. Noch dazu halte ich es für weniger schlau, dass man eine Schutzkappe von der Nadel ziehen muss und sie dann offen vor sich hat. Da kann schneller mal was kaputt gehen als bei den gut verpackten 6-er-Trommeln. Auch den Stich empfinde ich als unangenehmer und schmerzhafter als den von meiner Accu-Check-Stechhilfe.


Die Teststreifen: Die Teststreifendose ist viel kleiner als meine üblichen. Das mochte ich, denn die klobigen Dosen gehen mir manchmal auf die Nerven. Die Streifen an sich sind mir von Anfang an suspekt. Immer, wenn ich einen greife, fühlt es sich für mich an, als hätte ich zwei in der Hand. Das kommt durch den Aufbau der Streifen, die aus zwei Teilen zusammengeklebt sind, die man am oberen Rand eben spürt, was sich somit immer wie zwei Streifen für mich anfühlt und mich verunsichert, vor allem bei Dämmerung. Hab ich jetzt einen oder zwei Streifen herausgefischt? Wenn zwei, wo ist der eine hin? Man kann es sich ja auch nicht leisten, einfach mal so Teststreifen zu verlieren. Daher finde ich allein schon etwas, was mir das Gefühl gibt, ich könnte einen verlieren, weil ich einen zu viel erwischt habe, unangenehm. Das mag jetzt penibel wirken aber es passierte mir wirklich bei jeder Teststreifenentnahme bisher und es ist auf dauer einfach ein komisches Beigefühl. Ansonsten sind die Streifen viel kleiner als das, was ich bisher gewöhnt war. Auch sollen sie statt 0,6μ nur 0,3μ Blut für einen Test benötigen, also die Hälfte weniger. Ich war wirklich gespannt, hab ich doch manchmal immernoch Probleme mir Blut zu entlocken.


Der Messvorgang:  Zum Blutzuckermessen steckt man am Besten zuerst einen Teststreifen in die Öffnung, dies schaltet auch das Gerät ein. Dann wird man auf dem Bildschirm aufgefordert, Blut auf den Streifen aufzutragen. Dabei fällt mir schon das erste auf. Bei meinen üblichen Teststreifen wird das Blut regelrecht eingesaugt. Das gibt Sicherheit. Ich weiß mittlerweile, bis wohin der Streifen gefüllt werden MUSS, damit die Messung beginnt. Das Einsaugen des Blutes zu sehen ist auch eine Bestätigung: Hier wird jetzt gemessen! Aber leider hat man hier auch praktisch keine Zeit, fehlendes Blut nachzutragen und der Messstreifen vom Accu Check wird schnell ungültig. Beim FSIL ist es jeweils umgekehrt. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass das Blut aufgenommen wird. Ich halte den Teststreifen an den Bluttropfen, der sich daraufhin kaum verändert (liegt wohl an der geringen Menge Blut, die benötigt wird). Ich muss ständig genau gucken und abwarten, dass auch wirklich genug Blut an den Teststreifen gekommen ist. Aber, das ist das Tolle, selbst wenn mal zu wenig rankam, hat man 15s Zeit um Blut nachzutragen!!! FÜNFZEHN SEKUNDEN! Da war ich wirklich beeindruckt. Etwas anderes Gutes ist, dass man die Teststreifenöffnung beleuchten kann. Das kann wirklich grade im Dunkeln sehr sehr praktisch sein und ist etwas, was ich beim Accu Check Aviva Nano vermisse.
Der Messvorgang dauert nicht lang und die ersten Ergebnisse stimmten mit meinen Testmessungen vom Accu Check Aviva Nano überein.

Was das Teil sonst noch so kann: In einem Protokoll speichert das Gerät sämtliche Messungen. Man kann es über das USB-Kabel mit dem MAC/PC verbinden und über ein mitgeliefertes Programm weitere Einstellungen vornehmen oder Berichte auslesen.
Und dann ist da noch die Insulineinheitenrechner-Einstellung, die so toll sein soll, aber die ich persönlich gar nicht genutzt habe. Denn was solche tieferen Einstellungen angeht, soll man zunächst alles über den Arzt laufen lassen. Der Arzt soll alles einstellen und Pin-Codes erstellen. Und ich sag euch mal eins: Das nervt. Ich will ein selbstständiger Typ 1 er werden. Wenn ich bei meinem DiaDoc oder meiner DiaBeraterin bin, hab ich andere Probleme als die beiden meinen neuen Bolusrechner einstellen zu lassen. Ich meine, die Vorstellung ist klasse, yeah, alles in einem Gerät.. Aber ich liebe mein Handy, habe es sowieso immer dabei und benutze es gern. Und dann kann ich auch mal schnell, wenn ich zu doof bin, am Handyrechner den Bolus ausrechnen lassen. Außerdem liegt mein Handy sowieso beim BZ-Messen und Spritzen bereit, da ich alles bei mySugr eintrage, wieso sollte ich es dann nochmal in mein kleines Gerät mit schwarz-weiß Touchscreen eintragen? Fakt ist, diese Funktion brauche ich nicht. Ich habe bereits Progrmme und Geräte, mit denen ich genau die gleichen Dinge notieren kann und ausrechnen kann, und sie gefallen mir besser. Dementsprechend nutze ich auch die ganzen Personalisierungseinstellungen nicht. Zum Beispiel kann man persönliche Bilder in das Gerät laden und diese in 1000-Mal schlechterer Qualität beim BZ-Messvorgng anzeigen lassen. Wozu?

The Pro's, the Con's:
PRO: Das Gerät hat kleinere Teststreifen, die Teststreifenöffnung ist beleuchtet, man kann lange Blut nachtragen, es misst genau, tut was es soll.
CON: Die Teststreifen fühlen sich komisch an, das Gerät kann Dinge, die mySugr und das Internet besser können, ohne, dass ich meinen Doc damit belästigen muss, die mitgelieferte Stechhilfe ist scheiße unpraktisch, es fühlt sich billig verarbeitet an.

Das Fazit: Ich werde das Gerät noch nutzen, bis die Teststreifen komplett aufgebraucht sind. Die Stechhilfe werde ich jedoch nicht mehr benutzen. Alles in allem hat das Gerät einige Vorzüge, die ich an meinem Accu Check Aviva Nano vermisse, aher mein Nano ist mir trotzdem 1000-Mal sympathischer.

Auch mein #diabro Matthias hat das Gerät jetzt eine Woche getestet, wenn ihr lesen wollt, wie es ihm gefällt, schaut mal hier bei ihm vorbei.
Habt ihr das FreeStyle InsuLinx schon getestet?
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2 Kommentare:

  1. Och, ich wollt's mir grad bestellen aber das geht leider nicht nach Österreich :( Bin aber mit meinem ContourLink von Medtronic auch super zufrieden - vor allem, weil es den BZ Wert auf die Pumpe schickt und die mir dann sagt was ich runterspritzen muss :)

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    1. das ist dann natürlich praktisch!!! :) so toll ist das teil echt nicht, wenn du mit dem ContourLink zufrieden bist, bleib dabei :)

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