Leuteee!
Ihr wisst doch, ich LIEBE Tags!
Ein Tag ist ein kleiner Fragenkatalog zu einem bestimmten Thema, den man beantworten und dann an andere Blogger weitergeben kann, man tagged sich quasi gegenseitig und erfährt mal was Persönliches über die anderen.
Letztes Jahr im März hab ich selbst einen kleinen Diabetes-Tag in die Welt gesetzt.
Im Mai 2014 fühlte ich mich inspiriert, beim "Was ich vermisse"-Tag mitzumachen.
Und im Februar diesen Jahres habe ich mit großem Spaß an Katharinas Hypo-Tag mitgemacht!
Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich endlich zum Type YOU Tag von Sassi und Marcel getagged wurde, nämlich von der liebsten Ilka! DANKE :*
#1 Wie alt bist du und wie lange hast du Diabetes?
Ich bin 25 Jahre alt und habe seit März 2013 Diabetes, also seit bald drei Jahren! Wie die Zeit vergeht. Es ist mir, als wäre es gestern gewesen, dass ich mir zum ersten Mal die Nadel in den Bauch gehauen habe!
#2 Penste noch oder pumpste schon?
Nach wie vor arbeite ich mit Pens. Meine beiden Babies sind die Lilly Humapen Savvio in rosa und hellblau. Zwar bin ich dem Gedanken an eine Pumpe nach wie vor nicht abgeneigt, möchte mich damit aber beschäftigen, wenn ich mich voll und ganz darauf einlassen kann und nicht nebenbei Bachelorarbeit oder Lebensplanung dazwischen schreien. Auch warte ich irgendwie noch auf "mein" Pumpensystem. Alle Pumpen auf dem Markt sind top, keine Frage. Dennoch fehlt mir überall etwas und "die eine Pumpe" lässt nach wie vor auf sich warten. Solange ich also mit den Pens zurecht komme, kann ich noch etwas warten, auch wenn ich von der Therapieform überzeugt bin.
#3 Was war dein schönstes Diabetes-Erlebnis und wie beschreibt sich deine schlimmste Erinnerung?
Wirklich schlimme Erinnerungen habe ich mit meinem Diabetes zum Glück bisher nicht gesammelt. Anfang des Jahres bin ich mal in der Dusche umgekippt, wobei da immer noch im Raum steht, ob das überhaupt eine Hypo war oder nicht. Großartig mehr ist da wirklich noch nicht passiert - ich klopfe auf Holz!
Meine schönsten Erlebnisse schließen immer auch andere Typ-1-Diabetiker mit ein. Zusammen ist man einfach weniger allein - und das ist toll. Egal ob wir zusammen in Hamburg einen Cocktail trinken oder im Flugzeug gemeinsam in ein anderes Land reisen, ohne euch da draußen wäre das alles längst nicht so spaßig. Und jetzt werd ich gleich emotional, deswegen halte ich an dieser Stelle inne ;)
#4 Misst du noch oder scannst du schon?
Das leidige Thema. Im Moment messe ich kaum. Die Routine, der psychische Zustand, ihr habt es mitbekommen. Da wäre so ein FGM oder CGM ja schon ganz sinnvoll. Leider kann ich mir das als Studentin nicht leisten. CGM übernimmt die Krankenkasse super selten und die Kostenübernahme fürs FGM steht ja ab nächstem Frühjahr schon wieder in den Sternen.
Würde ich denn, wenn ich könnte? Ich war eine der ersten in Deutschland, die das Scan-System testen durften. Es hat mir sehr gefallen. Dennoch ist es mir zusammen mit der nicht verlässlichen Haltbarkeit, dem Bestellsystem und dem Preis einfach in der Gesamtheit zu anstrengend. Da würde ich momentan eher auf ein CGM setzen wollen, welches mich zusätzlich noch vor Hypers und Hypos warnen kann.
#5 Dein liebster Hypohelfer?
Capri Sonne, generell Saft, mag ich gerne für unterwegs. Geht recht schnell und ist ganz einfach. Traubenzucker geht gar nicht, ging noch nie, da stimme ich vielen von euch da draußen zu. Zu Hause, wenn die Hypo kommt, schleich ich mich in die Küche und stopfe zitternd alles in mich hinein, was die kleinen Patscherchen fassen können. Mehr Saft, Brot, Joghurt mit zu viel Honig, Nutella.
#6 Tagebuch schreiben, in einer App dokumentieren oder „Fuck off“?
Im Moment leider definitiv ein sehr lautes "FUCK OFF!", das muss ich allerdings zum neuen Quartal hin dringend ändern. Ich finds ja selbst scheiße. WIE ich das dann mache, muss ich mir noch überlegen.
#7 Familie nervend oder helfend?
Familie macht sich Sorgen. Natürlich. Das rührt mich zu tiefst, aber hilft eigentlich niemandem. Schöner sind die Momente, in denen dein gegenüber wortlos aufsteht und dir Saft holt, weil du grade unterzuckerst.
#8 Warum bloggst du oder liest Diabetes-Blogs?
Ich begann mit dem Bloggen, weil mit meiner Diagnose 2013 viele Fragen aufkamen und ich ein enormes Maß an Austausch-Wut und Schreibwut in mir entflammt habe und es damals nicht super viel anderes auf deutsch zu lesen gab. Ich lese über die Erfahrungen anderer, vergleiche sie mit meinen, kann daraus lernen, vor allem Dinge, über die mir meine Diabetologin vielleicht nicht so viel erzählen kann.
Mein Blog ist meine Spielwiese. Hier entscheide ich, um was es geht, auch wenn die Themen mal unbequem oder nachdenklich sind. Ich will offen mit euch sein und nichts beschönigen, aber auch nichts schlimmer machen, als es ist. Ich möchte euch auch anregen, euch Gedanken über den Umgang mit eurer Krankheit und eurem Körper zu machen und zeigen, dass wir mit Diabetes machen können, was wir wollen. Ich bin eine junge Frau und ich lasse mir von dem Mist nicht mein Leben versauen! Der Diabetes muss mir hinterher laufen, nicht umgekehrt! Diese Reise möchte ich mit euch teilen. Außerdem möchte ich mich für Menschen mit Diabetes einsetzen, Informationen weitergeben und mit euch Essen genießen! :)
#9 Diabetes als Sportbremse? Oder wie vereinigst du die beiden Dinge?
Diabetes und Sport ist eine Wissenschaft für sich, und für jeden anders. Dennoch gilt auch hier: Übung macht den Meister. Sport und Diabetes gehen sehr gut zusammen und wenn man es raus hat, kann es sogar Spaß machen! :)
#10 Wie offensiv gehst du mit deinem Diabetes um?
Hier schließe ich mich Ilkas Antwort an: Hätte ich diesen Blog, wenn ich nicht offen mit meinem Diabetes umgehen würde?
Ich bin definitiv gegen die Methode, den Diabetes aus Angst vor den Reaktionen anderer Menschen zu verstecken. Das tut dir, deiner Psyche und deinem Diabetes nicht gut. Sei informiert, informier andere korrekt. Mach ihnen keine Angst, sondern erkläre ihnen mit Geduld deine Krankheit, wenn sie fragen. Sei nicht bockig, wenn sie etwas nicht sofort verstehen. Keiner verlangt, dass du im Restaurant auf den Tischen tanzend dein Insulin spritzt. Aber versteck dich nicht! Denn du bist du!
#11 Wenn du einen Wunsch frei hättest…
Weihnachten war doch grade erst! ;)
Also das mit der Heilung hab ich mir direkt nach der Diagnose abgeschminkt. Ehrlich gesagt war das aber nie ein Gedanke von mir. Ich war vor zwei Jahren froh, dass ich endlich wusste, was mit mir los war und dass es mir mit Insulin wieder besser ging. Ich wünsche mir, dass jeder Diabetiker auf der Welt die für ihn passende Therapie erhalten kann und naja, lieber Weihnachtsmann, wenn ich mir jetzt noch eine Sache wünschen dürfte, wäre es auf jeden Fall ein CGM-System zum dauerhaft Tragen, dass ohne Murren von meiner Krankenkasse übernommen wird. Das wäre schön.
Ich tagge Matthias von Typ 1 Live und Lea von Insulea
Have fun!
xoxo
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